Rezension LEIPZIGER INTERNETZEITUNG v. 4. Januar 2020

Von Ralf Julke zu Utz Rachowskis Buch

„Die Lichter, die wir selbst entzünden. Essays. Reden. Porträts. Briefe aus dem Gefängnis“

Er gehört zu den eindrucksvollsten Dichtern aus Sachsen. Und zu Recht will Utz Rachowski nicht zur DDR-Literatur gezählt werden. Überhaupt hat er eine nur zu berechtigte Abneigung gegen Schubladen. Auch gegen die Schublade „DissidentenLiteratur“. Wenn sich der Vogtländer in Essays, Reden und Interviews mit seiner Lebensgeschichte und Literatur auseinandersetzt, dann wird das zu einer Diskussion, für die das deutsche Feuilleton sich meistens zu fein war. Oder zu faul. Denn auch die Literaturkritiker lieben ihre Schablonen, ihre Welt in Schwarz und Weiß, die Säcke, in die sie Autorinnen und Autoren stopfen, wenn ihnen mal wieder Lust zum großen Haudrauf ist. Da werden die alten Debatten von vor 30 Jahren immer wieder aufgekocht – ohne Erkenntnisgewinn. Wie auch? Dazu müsste man ausgelatschte Wege verlassen. Aber das schaffen ja nicht mal die Nachbarredaktionen von Politik und Wirtschaft.

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Rezension in DRESDNER NEUESTE NACHRICHTEN v. 18. Dezember 2019

Von Tomas Gärtner zu Utz Rachowskis Buch

„Die Lichter, die wir selbst entzünden. Essay. Reden. Porträts. Briefe aus dem Gefängnis“

In seinen Essays zeigt sich der Dichter Utz Rachowski als beeindruckend unbeirrbarer Beobachter.

Sprachliche Glanzstücke sind sie nicht, die Essays von Utz Rachowski. Der Band „Die Lichter, die wir selbst entzünden“ enthält viel Material – Reden, Porträts, Briefe aus dem Gefängnis. Sachlich liest sich das, unpoliert. Dennoch ist man fasziniert: Welch unbeirrter Hang zum selbständigen Denken. Hier erfahren wir von einem, der nie etwas ungeprüft übernommen, stets den eigenen Augen und Ohren vertraut hat und das bis heute tut. Der uns eine aufrechte Fortbewegungsart ohne ideologische Gehhilfen demonstriert. Die bequemste ist es nicht.

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Die Dinge, die ich vergaß

Gedichte aus 50 Jahren
Dieser außergewöhnliche Gedichtband ist nicht nur eine umfangreiche Retrospektive des Dichters Utz Rachowski, er zeigt auch Lebenslinien auf, eines Dichters, der wegen ein paar Gedichten in der DDR in Haft saß, der sich unermüdlich um die Freiheit des Wortes müht.
Es geht um die großen und kleinen Dinge, die man nicht vergessen darf.

ISBN 978-3-95669-098-3
ca. 280 Seiten, Klappenbroschure
€ 14,80

STIMMEN zu Utz Rachowski:

„Vielleicht wurde Rachowskis Schreiben durch die Opposition zum DDR-Regime geweckt, aber er bedarf keines Gegners, um zu schreiben. Rachowski ist ein Schriftsteller sui generis. Das zeigen seine Erzählungen ebenso wie seine Essays und seine Gedichte.“

Hans Joachim Schädlich

„Wissen Sie, weshalb mir die Bücher der ausgebürgerten Ost-Autoren so lieb sind, die ‚Wunderbaren Jahre’ von Kunze, ‚Der letzte Tag der Kindheit’ von Utz Rachowski, die Prosa von Hans Joachim Schädlich, die Gedichte und Gedächtnisprotokolle von Jürgen Fuchs und Biermanns genialische Sachen? Weil mir die Einsamkeits-Erfahrungen dieser Leute sehr nah sind…“

Hans Sahl, Interview mit Marko Martin, Tübingen, Mai 1992

„Solche Menschen wie Utz Rachowski sind eben auch ein echtes DDR-Produkt, im allerbesten Sinne. Nicht nur sein Name klingt slawisch, es ist auch der Seelen-Sound in seiner Sprache. Östliche Tugenden, die es im Westen genauso gibt, aber vielleicht seltener: altmodische Leidenschaft, moralischer Ernst, melancholischer Humor…so wie es auch die hellsichtig verrückte Herta Müller aus Temesvar in Rumänien kann.“

Wolf Biermann, Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Ich bewundere die frische und gelassene Aussagekraft der Gedichte…“

Adam Zagajewski Zeszyty Literacki, Warschau

„Von Joseph Brodsky stammt das kluge Diktum ‚Ästhetik ist Ethik’. Utz Rachowskis Texte beweisen das in geradezu atemberaubender Eindringlichkeit…“

Marko Martin Deutschlandradio Kultur

Termine 2015

  • im Dezember 2015 erscheint zur Buchmesse in Wroclaw sein Buch „MISS ZUKI“ im Verlag ATUT Wrocław (mit einem Vorwort von Adam Zagajewski und einem Nachwort von Ewa Matkowska).
  • 22. – 23. Oktober 2015 Teilnahme an einer Konferenz an der Universität Wrocław, sein Rede-Beitrag heißt: Postsozialistische Metamorphosen nach einer „Wende“ – nicht-wissenschaftliche Einwürfe eines Verwunderten